Großröhricht

Foto: © Kathrin Hausmann


Kurzcharakteristik:

Großröhricht ist sowohl an Stillgewässern als auch an ganzjährig nassen Standorten abseits von Gewässern zu finden. Es gibt einige Pflanzenarten, welche als Röhrichtbildner bezeichnet werden können. Am weitesten verbreitet ist, aufgrund seiner hohen ökologischen Anpassungsfähigkeit, das Echte Schilf (Phragmites australis). Dieses bildet meist Reinbestände, da es sich wie die meisten anderen Röhrichtbildner, über Ausläufer vermehrt.

 

Großröhricht als Lebensraum:

Großröhricht an Gewässern und an Land stellen wertvolle Lebensräume dar. Diese haben eine große Bedeutung für Vögel, Amphibien, Fische und verschiedene Insekten. So haben sich viele Vogelarten auf ein Leben im Schilf spezialisiert, wie etwa der Drosselrohrsänger, der Schilfrohrsänger, die Rohrammer und der Rohrschwirl. Wasserseitig bilden sich zudem wertvolle Grenzlinien zwischen der Wasserfläche und dem dichtem Röhricht, welche von zahlreichen Wasservögeln, wie Stock-, Krick- und Knäkente, aufgesucht werden. Auch einige spezialisierte Tagfalter können im Röhricht gefunden werden, zudem bietet es Einstände für Reh- und Rotwild.

 

Von Bedeutung für die Lebensraumqualität ist, neben der flächenmäßigen Ausdehnung des Bestandes, auch die Vitalität und die Altersklasse. Für die meisten Vögel beispielsweise sind ältere Schilfbestände, ab einem Alter von 2 bis 3 Jahren, besonders wertvoll. Deshalb sollte bei Eingriffen immer auf den Erhalt des Altschilfs geachtet werden.

 

Neben dem Echten Schilf können in Abhängigkeit von Wassertemperatur, Höhe und Dauer der Überflutungen sowie Sauerstoff- und Nährstoffgehalt des Wassers auch andere Röhrichtbildner überwiegen. An besonders nährstoffreichen Standorten wird das Echte Schilf etwa vom Groß Schwaden (Glyceria maxima) abgelöst. Weitere charakteristische Pflanzenarten im Großröhricht sind Schmal- und Breitblatt-Rohrkolben (Typha angustifolia und Typha latifolia). Bunte Farbtupfer bildet etwa die Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus).

 

Vielfalt fördern im Großröhricht:

  • Kaum Pflegemaßnahmen erforderlich
  • Erhalt von Altröhricht
  • Durch Mahd im Winter können besonders dichte Röhrichtbestände, etwa als Pufferstreifen zu landwirtschaftlichen Nutzflächen, geschaffen werden.
  • Anlage von Haufen aus toten Halmen bietet Sonnen- und Eiablageplätze für Reptilien, wie die Ringelnatter