Allgemeines
Foto © Die Burgenländischen Naturparke
Die Gruppe der Lurche oder Amphibien umfasst sowohl Schwanzlurche – wie Feuersalamander und Teichmolch – als auch Froschlurche – wie Erdkröte und Seefrosch. Wie der Name schon sagt, unterscheiden sich Froschlurche vor allem aufgrund des fehlenden Schwanzes von den Schwanzlurchen.
Vor allem eines haben die beiden Untergruppen jedoch gemeinsam: Sie leben im Wechsel zwischen Wasser und Land und bevorzugen tendenziell nasse bis feuchte Lebensräume. Alle Arten sind für die Fortpflanzung auf das Vorhandensein von entsprechenden Feuchtlebensräumen – wie Seen, Teiche, Tümpel oder Fließgewässer – angewiesen.
Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Eier von Amphibien keine schützende, feste Außenhülle aufweisen wie etwa bei Vogel- oder Reptilieneiern. Sie sind somit nicht vor Austrocknung geschützt und werden deshalb im Wasser abgelegt. Darüber hinaus weisen alle Larven eine wassergebundene Lebensweise auf. Das heißt, sie können im Gegensatz zum erwachsenen Tier nicht an Land überleben. Erst im Zuge der Metamorphose bilden sich Gliedmaßen und Lunge – aus der Kaulquappe wird ein Jungfrosch bzw. eine Jungkröte.
Die Entwicklung der Embryonen und Larven ist stark von der Wassertemperatur und vom Sauerstoffgehalt des Laichgewässers abhängig. Weiters spielen Gewässerstrukturen, wie Wasserpflanzen, an welchen die Eier angeheftet werden, eine wichtige Rolle. Hohe Wassertemperaturen findet man zum Beispiel an gut besonnten Gewässerabschnitten, in Flachwasserzonen und an offenen Wasserflächen. Dabei stellt jede Art ihre eigenen Ansprüche an das Laichgewässer.
Manche Amphibienarten, wie Knoblauchkröte, Moorfrosch oder Laubfrosch, finden sich nur zur Paarung und Eiablage an den Laichgewässern ein und verlassen diese relativ rasch wieder, während andere wiederum fast das gesamte Jahr im Wasser verbringen. Der Großteil der heimischen Amphibienarten ist jedoch sowohl in der warmen Jahreszeit als auch in den Wintermonaten an Land zu finden, wobei selbst Trockenlebensräume besiedelt werden. Die wechselwarmen Tiere überdauern den Winter in frostsicheren Erdhöhlen und anderen Verstecken oder im Schlamm am Gewässergrund nicht zufrierender Teiche.
Im Laufe des Jahres legen Amphibien oft weite Strecken zwischen Laichgewässer, Landlebensraum und Winterquartier zurück. Diese Wanderung bringt viele Gefahren für die Tiere mit sich: So fallen viele dem Straßenverkehr zum Opfer, sterben aufgrund von Pestiziden, welche die Tiere über die Haut aufnehmen, oder landen in Schächten, in Swimmingpools oder sonstigen Fallen, aus welchen sie alleine nicht mehr entkommen können. Das größte Problem für Amphibien stellt aber der Verlust bzw. die Beeinträchtigung von Laichgewässern, z.B. durch übermäßigen Nährstoffeintrag oder Fischbesatz, dar.
Naturnah gestaltete Gewässer ohne Fischbesatz, Verzicht auf Pestizide und mineralische Düngemittel sowie sichere „Wanderwege“ helfen dieser faszinierenden Artengruppe.