Foto: © Kathrin Hausmann
Kurzcharakteristik:
Eichen- Hainbuchenwälder kommen an trockenen bis frischen Lagen vor. Je nach Wasserversorgung (Regenmengen, Grundwasserstand), Tiefgründigkeit, Nährstoffgehalt und pH-Wert des Bodens kommt es zu etwas unterschiedlichen Artenzusammensetzungen. Dieser Waldstandort ist aufgrund seines hohen Anteils an Edellaubhölzern und der erhöhten Wuchsleistung, im Vergleich zu wärmeliebenden Eichenwäldern und Flaumeichenwäldern, nahezu immer von menschlichem Einfluss überformt. Deshalb geht dieser Waldtyp auch häufig aus submontanen Buchwäldern hervor in welchen es durch die Nieder- und Mittelwaldnutzung zu einer Förderung der Eichenarten (meist Trauben- oder Stiel-Eiche) kam.
Eichen-Hainbuchenwälder als Lebensraum:
Eichen-Hainbuchenwälder zeigen meiste eine mehrstufige Baum- mit einer reichen Strauchschicht und einer vielfältigen Bodenvegetation. Als dominante Baumarten sind Hainbuchen (Carpinus betulus) verschiedene Eichenarten, meist Traubeneichen (Quercus patraea) und Stieleichen (Quercus robur) anzutreffen. Weiters finden sich im Bestand noch Vogelkirsche (Prunus avium), Feldahorn (Acer campestre), Rotbuche (Fagus sylvatica), Elsbeere (Sorbus torminalis) und verschiedene Straucharten. Charakteristisch für diesen Waldtyp ist auch ein reiches Vorkommen von Frühjahrsblühern, welche die Zeit vor dem Kronenschluss nutzen um ihre Blütenpracht zu entwickeln. Hierzu zählen beispielsweise Goldnessel (Lamium galeobdolon), Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus), Große Sternmiere (Stellaria holostea), Wald-Labkraut (Galium sylvaticum) und Hain-Veilchen (Viola riviniana).
Die ökologische Bedeutung von Eichen-Hainbuchenwäldern liegt vor allem in ihrer vielfältigen Artenzusammensetzung (Baum-, Strauch-, Krautschicht). Dabei werden Eichen von vielen Insekten genutzt, wie etwa vom Großen Eichenbock. Zudem finden viele Vogelarten in den hochwüchsigen Beständen geeignete Bruthöhlen bzw. geschützte Brutmöglichkeiten in den Baumkronen. Die reiche Strauchschicht mit ihren Blüten, Blättern und Früchten bildet eine wertvolle Nahrungsgrundlage für Insekten, Vögel und Säugetiere. Zudem haben Wälder einen erheblichen Einfluss auf das Mikroklima, denn tiefgründige Waldböden stellen wertvolle Wasserspeicher dar.
Vielfalt fördern in Wäldern:
- Teilbereiche außer Nutzung stellen
- Altholzbestände und Totholzinseln erhalten bzw. ausweiten
- Schonung von Altbäumen als Basis für zukünftige Habitatbäume
- Fachgerechte Entfernung standortfremder Gehölzarten (Robinie, Ölweide, Götterbaum, Eschenahorn).
- Förderung abgestufter und vielfältiger Waldränder
- Herstellung von vielfältigen Beständen mit unterschiedlichen Altersklassen und guter standortgerechter Artendurchmischung