Foto: © Kathrin Hausmann
Kurzcharakteristik:
Unter Feldgehölzen werden flächig ausgeprägte Baum- und Strauchbestände bezeichnet, welche in der offenen Feldflur ohne eine direkte Anbindung zu Waldstandorten zu finden sind. Häufig sind sie auf schwer zu bewirtschaftenden Flächen wie Vernässungsbereichen entstanden, oder haben sich infolge der natürlichen Sukzession nach Nutzungsaufgabe auf ehemaligen Streuobstwiesen oder Ackerflächen entwickelt. Manche wurden auch gezielt aufgeforstet.
Feldgehölze sind den Waldbiotopen relativ ähnlich und können als Wälder im Miniformat bezeichnet werden. Sie stellen wertvolle Lebensräume, Trittsteinbiotope und eine Bereicherung für das Landschaftsbild dar.
Feldgehölz als Lebensraum:
Feldgehölze sind in ihrem Aufbau einem Wald recht ähnlich. Deshalb finden Arten der Waldränder und Hecken, wie Goldammer, Neuntöter oder Singdrossel, hier einen Lebensraum. Aber auch Amphibien wie die Erdkröte oder Säugetiere wie Reh und Mauswiesel halten sich gerne in und um Gehölzstrukturen auf. Feldgehölze, welche eine Vielzahl an blühenden und früchtetragende Strauch- und Baumarten aufweisen, wie Heckenrose, Schlehdorn, Weißdorn oder Faulbaum, bieten zudem eine wertvolle Nahrungsgrundlage.
Vielfalt fördern im Feldgehölz:
- Förderung eines stufigen Bestandaufbaus (Baum-, Strauch-, Krautschicht)
- Krautsaum als Pufferzone zu angrenzenden Landwirtschaftlichen Kulturen (Mindestbreite 10 m)
- Naturnahe Gestaltung der Randbereiche (unregelmäßige Randlinie mit Buchten und eingebrachten Lebenstraumstrukturen wie Totholz, Reisig- und Steinhaufen aufwerten)
- Anlage von Feuchtbiotopen im Inneren von Feldgehölzen
- Vernetzung mit anderen Gehölzbiotopen (Wälder, Hecken)